Am 5. November 2024 wird ein neuer US-Präsident gewählt. Natürlich ist es eine fiktive Frage, was James Baldwin (1924–1987) zu der Auswahl Kamala Harris und Donald Trump gesagt hätte, doch das macht sie nicht weniger interessant. Baldwin, der mit «Giovannis Room» und «The Fire Next Time» berühmt wurde und es auf die Coverseite des «Time Magazine» schaffte, war schwarz und schwul, die Gesellschaft, in der er lebte, rassistisch und schwulenfeindlich. Und heute? In Zeiten von Black Lives Matter und der genderfeindlichen Agenda der Republikaner, bleibt sein Werk (leider) weit über den literarischen Kanon hinaus aktuell. Am 2. August 2024 wäre der große Autor, den manche einen Propheten nannten, 100 Jahre alt geworden.
Der Autor und Journalist René Aguigah hat ein so informatives wie elegant geschriebenes Porträt über den Werdegang des großen amerikanischen Intellektuellen vorgelegt, von der Herkunft aus ärmlichen Verhältnissen in Harlem bis zur Flucht vor dem alltäglichen Rassismus nach Paris und seinen rasanten Aufstieg als Autor und gefragter Redner. Bei der Matinee im Bruckner-Foyer des Renaissance Theaters soll es heute vor allem um seinen Blick auf die Vereinigten Staaten, seine Freundschaft mit Martin Luther King und Malcolm X und sein politisches Engagement gehen. René Aguigah unterhält sich darüber mit der Journalistin Alice Hasters.
René Aguigah »James Baldwin: Der Zeuge«, C.H. Beck 2024
Eine Veranstaltung in Kooperation mit Villa Aurora & Thomas Mann House e.V.